Zeittafel der Bad Ragazer Geschichte (840 - 1900)
Bad Ragaz wird erstmals im churrätischen Reichsguturbar namentlich als "Ragaces" im Besitz des Klosters Pfäfers erwähnt. Die Abtei besitzt einen Hof und zwei Alpen. Die Kirche hat das Zehntrecht von jedem Haus.
1038
Laut einer Legende entdeckt der Klosterjäger Karl von Hohenbalken die warme Quelle in der Taminaschlucht.
1242
Wiederentdeckung der Quelle durch die beiden Klosterjäger Vils und Thuli aus Vilters. In diesem Jahr wird erstmals in der Schlucht gebadet.
1446
Am 6. März (St. Fridolinstag) findet die Schlacht bei Ragaz statt. Sieg der Eidgenossen über Hans von Rechberg und Oesterreich.
1535
Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, praktiziert als Arzt im Bad Pfäfers.
1630
Bau einer 450 m langen Leitung aus Lärchenholzteucheln von der Quelle bis zum Bad Pfäfers.
1703/04
Bau der Pfarrkirche unter Abt Bonifaz I. Tschupp. Einweihung der Kirche durch Bischof Federspiel aus Chur.
1716
Abt Bonifaz II. zur Gilgen vollendet das heute noch zum Teil erhaltene Badehaus.
1734
Im Grossbrand vom 14. März werden 42 Firste in Schutt und Asche gelegt. Auch in den Jahren 1701, 1765 und 1797 brennt es im Bauerndorf Ragaz.
1750
"Kleine Güssi" vom 7. August. Das Hochwasser der Tamina schwemmt einen Teil des Dorfes nordwärts.
1762
Die "grosse Güssi" vom 8. und 9. Juli reisst Dutzende von Häusern weg. Keller und Ställe werden mit Geschiebe der Tamina gefüllt.
1774
Bau des fürstäbtlichen Palais Hof Ragaz durch Abt Benedikt Boxler.
1799
Einquartierung der Franzosen. Brand des Rathauses, das in der Folge am gleichen Ort wieder erstellt wird.
1838
Auf Wunsch der Konventualen (stimmberechtigte Mitglieder des Klosters) löst sich das Kloster Pfäfers auf. Es geht mitsamt der Therme in den Besitz des im Jahr 1803 gegründetenKanton St. Gallen übber.
1839/40
Erstellung des Fahrwegs und der ersten Thermalwasserleitung vom Bad Pfäfers nach Ragaz. Feierliche Eröffnung des Badebetriebes im Hof Ragaz.
1868
Abschluss eines Kauf- und Konzessionsvertrages auf 100 Jahre zwischen dem Kanton St. Gallen und Architekt Bernhard Simon. Bau des Hotels Quellenhof und des Kursaals, der Badeeinrichtungen und der Parkanlagen.
1890
Einweihung des vom Kanton St. Gallen erbauten Dorfbades. Am 19. Oktober wird die evangelische Kirche eingeweiht.
1899
Fassung des Pardätscher Quellwassers hinter Vättis. Bau der 18 km langen Leitung nach Ragaz und Kollaudation der Wasserversorgung.
1900
Am 28. Juli stirbt Bernhard Simon, der Begründer des Kurortes. Sein Grabmahl befindet sich auf dem Friedhof in Bad Ragaz.
Diese Chronik erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Quelle
Ragazetta spezial 1 / Oktober 2002